Die Wildrose Rosa canina hat viele Namen: Hundsrose, Hagrose, Heckenrose und fehlte im Mittelalter in keinem Bauern- oder Klostergarten.
Genauso wie ihre edlen Verwandten, die Ramblerrosen, klettert auch die Wildrose gerne entlang von Bäumen, bis in die Wipfel hinauf. Zur Zeit fallen bei uns ihre mehrere Meter langen Zweige mit zahlreichen Blüten geschmückt über das dunkelgrüne Nadelkleid der Eibe.
Die Heckenrose hegt übrigens ein ganz spannendes Geheimnis, das der «fünf Brüder».
Susanne Fischer hat dieses höchst interessante Geheimnis in ihrem wunderschönen Buch «Blätter von Bäumen» offenbart:
««Die fünf (grünen) Kelchblätter der Heckenrose sind auffällig ungleich gestaltet. Einige sind gelappt oder lang bewimpert, andere haben einen glatten Rand. Doch in dieser Unregelmässigkeit steckt ein Regel, auf die sich das folgende Rätsel bezieht:
Fünf Brüder sind’s
zu gleicher Zeit geboren,
Nur zwei von ihnen tragen einen vollen Bart,
dem dritten ist nur eine Wang› geschoren,
die beiden letzten bleiben unbehaart.
Die Autorin schreibt dazu, dass sie schon viele dieser grünen Kelchblätter – auf denen die Blütenblätter sitzen – angeschaut habe und bei allen bestätigte sich das Rätsel.
Ich habe, nachdem ich das gelesen hatte, natürlich sofort nachgeschaut und tatsächlich:
Zwei grüne Kelchblätter waren gänzlich ohne Bart, ohne jegliche «Wimpern», zwei hatten deren 6, also einen «Vollbart», und ein einziger war nur zur Hälfte auf einer Wange «geschoren» und besass deren drei.
Vielleicht schaut ihr euch das nächste Mal, wenn ihre eine Hagrose seht, die Kelchblätter auch mal genauer an. Da bin ich gespannt, ob sich das Rätsel auch bei euch bestätigt.