Steigende Temperaturen und ein warmer Frühlingsregen: Grund für die Feuersalamander-Weibchen, sich auf den Weg Richtung Gewässer zu machen. Dort setzen sie, zehn Monate nach der Befruchtung, ihre bereits schwimmfähigen Larven ab.
Übrigens hat es durchaus seinen Grund, weshalb das wehrhafte Tierchen die Warnfarben gelb-schwarz trägt.
Nach einer längeren Zeit ohne Niederschlag, ist nun in diesen Tagen Regen angesagt. Dies ist genau der Zeitpunkt, an dem man ausnahmsweise sogar tagsüber mit etwas Glück einem dieser wunderschönen Schwanzlurche begegnen kann. Ansonsten sind sie nämlich nur nachts unterwegs.

Wärmere Temperaturen lassen sie im Frühjahr aus ihrer Winterstarre erwachen. Die haben sie in höhlenähnlichen Orten verbracht und zwar oft in Gemeinschaft mit Artgenossen. Das kann auch zwischen grossen Gartenmauersteinen sein, oder in Kellern. Gerade in Lichtschächten kommen sie oft ohne Ausstiegshilfen nicht mehr heraus und es empfiehlt sich daher diese nun zu kontrollieren. Ein Brettchen könnte da Abhilfe schaffen.
Jetzt, während oder nach einem ersten warmen Frühlingsregen, machen sich die Weibchen auf den Weg aus ihrem Winterquartier zu einem Gewässer. Ungefähr 10 Monate nach der Befruchtung (!), setzen sie in einem kühlen Waldbächlein, Tümpel oder Quelle, etwa 10 bis 50 drei Zentimeter lange Larven ab. Diese haben sich während der langen Entwicklungszeit in den vergangenen Monaten im mütterlichen Körper bereits zu einer schwimmfähigen Larve entwickelt. Bis im darauffolgenden Frühjahr werden sie sich nun in etwa 6 cm lange Landtiere verwandeln.
Lebensweise: Wie bereits erwähnt, verlässt der bis zu 18 cm grosse Feuersalamander eigentlich nur in feuchten Nächten sein Versteck und macht Jagd auf Würmer und langsame Gliederflüssler. Dabei bewegt er sich langsam, kann sich jedoch – wenn es in der Not erforderlich ist – plötzlich überraschend schnell aus dem Staub machen. Das seht ihr auf meinem kurzen Videoclip.
Manchmal hat man Glück und begegnet diesen faszinierenden Wesen auch am Tag. So war es mir hold, als im Sommer, nach einer sehr langen Trockenphase, endlich Starkregen gefallen ist.

Wer genau hinschaut, kann in den gelben Teilen des Feuersalamanders, insbesondere in der Kopfregion, kleine schwarze Punkte entdecken. Es handelt sich dabei um Giftdrüsen. Der Feuersalamander gilt nicht umsonst als giftigster Lurch und auch seine Warnfarben Gelb-Schwarz sprechen eine deutliche Sprache.
Nach dem Berühren des Feuersalamanders sollte man sich deshalb die Hände waschen, damit nichts von dem weisslichen Sekret, das er bei Bedrängnis aus den Giftdrüsen aussondert, in Augen, Mund oder offene Wunden gelangt.
Für kleinere Tiere kann das Gift tödlich sein. Einen neugierigen Jungfuchs zum Beispiel, oder Hund, kann es immerhin dazu bringen, bei der nächsten Begegnung einen weiten Bogen um dieses wehrhafte, gelb-schwarze Tierchen zu machen.
Vorkommen / Arten:
Bei uns in der Schweiz kommt der Feuersalamander in zwei Unterarten vor. Da wäre einmal der hier abgebildete Gebänderte Feuersalamander, dessen gelbe Flecken auf dem Rücken zu zwei mehr oder weniger unterbrochenen Bänder angeordnet sind, die Rückenmitte bleibt schwarz (gilt nur für ausgewachsene Tiere). Bei Schweizer Exemplaren sind die Bänder meistens unterbrochen. Er kommt hier nördlich der Alpen vereinzelt sogar bis 1300 Höhenmeter vor. – Dann gibt es noch den Gefleckten Feuersalamander, dessen gelbe bis orange Flecken unregelmässig auf dem Rücken, den Flanken und dem Schwanz verteilt sind. Er ist südlich der Alpen bis 1450 m Höhe sehr häufig.
Gefährdung:
Feuersalamander sind durch eine tödliche Pilzkrankheit stark gefährdet. Ich zitiere dazu infofauna: «In den Niederlanden, Belgien und Deutschland grassiert eine Pilzkrankheit (Batrachochytrium salamandrivorans). Einige Bestände des Feuersalamanders sind innert kürzester Zeit komplett zusammengebrochen. In der Schweiz wurde der Pilz glücklicherweise im Freiland bis jetzt nicht nachgewiesen. (Stand 1.3.2025)» Hier der Link zur Seite, auf welcher ihr weitere Informationen über den Feuersalamander findet: https://www.infofauna.ch/de/veranstaltungen-kurse/2025_mitarbeit-feuersalamander#gsc.tab=0

Ich wünschte mir so sehr, dass es mir noch einmal vergönnt sein mag, diesem wunderbaren Geschöpf begegnen zu dürfen. Das allererste Mal, als diese Bilder entstanden sind, war ich hin und weg und ich werde dieses einmalige Naturerlebnis nicht mehr vergessen.
Fast eine Viertelstunde hat er mir stillgesessen, während ich lediglich einen halben Meter vor ihm bäuchlings im Moos gelegen bin.
Quellen: infofauna, «Unsere Amphibien» von Brodmann-Kron/Grossenbacher