Nur ein einziges Mal ist mir die hübsche Karthäusernelke (Dianthus carthusianorum) an einem Naturstandort begegnet und zwar im Oberwallis auf einer Alp. Das hat gereicht, mich auf Anhieb ein wenig in sie zu verlieben. Seit ein paar Jahren habe ich sie nun im Garten, wo sie mich immer wieder mit ihrer ausserordentlich langen Blühdauer überrascht.
In Österreich kennt man die Karthäusernelke auch als Steinnelke («Stoanagl«) und auch meine Grosseltern sagten zu ihr «Steinägeli«. Eigentlich nicht verwunderlich, gefällt es ihr doch in Steingärten sehr gut, aber auch auf Trockenrasen, Böschungen und in sandigen Wäldern. Holt man sie zu sich in den Garten, wie ich das gemacht habe, sollte man dies bei der Standortwahl berücksichtigen. Bei mir gedeiht sie seit einigen Jahren bestens an einer vollsonnigen Stelle, angrenzend zu der Zyklopenmauer, zwischen Chinesischer Scheinbleiwurz, Hauswurzen und Enzian.
Die mehrjährige, schnecken- und trockenheitsresistente, winterharte Wildstaude ist wegen ihrer ausserordentlich langen Blühdauer von Juni bis spät in den Oktober hinein, ein richtiger Hingucker und erfreut auch ausserordentlich viele Schmetterlinge:
Thymian Widderchen, verschiedene Scheckenfalter-Arten, Roter Würfel-Dickkopffalter, Schwalbenschwanz, Rostfarbiger Dickkopffalter, Hummelschwärmer, Sonnenröschen-Grünwidderchen, Bleifleck-Widderchen, Taubenschwänzchen und wie ihr auf den Bildern sehen könnt auch den Zitronenfalter.
Zudem ist die Kathäusernelke Raupenfutterpflanze für drei verschiedene Eulenarten und wird auch von Schwebfliegen- und Bienenarten wie der Metallischen Keulhornbiene besucht. Nur wer einen langen Rüssel hat, hat auch die Chance, an ihren tiefliegenden Nektar zu gelangen.
Schutzstatus: Die Karthäusernelke ist in sechs Kantonen der Schweiz vollständig und in zwei teilweise geschützt. Weitere Informationen dazu findet ihr hier: https://www.infoflora.ch/de/flora/dianthus-carthusianorum.html