Diese Spuren im toten Holz hat ein Buchdrucker (Ips typographus) hinterlassen.
Der schwarzbraun glänzende, 4-5 mm lange und walzenförmige Käfer gehört zu der Unterfamilie der Borkenkäfer, in welcher zahlreiche Arten zusammengefasst werden.
Diese Arten unterscheiden sich darin, ob sich die Käfer für die Eiablage in die Rinde, oder aber ins Holz bohren und so gibt es Rinden- oder Holzbrüter. Unter den rindenbrütenden Borkenkäfern ist der fichtenbefallende Buchdrucker der gefürchtetste Baumschädling.
Die Frassgänge, die der Buchdrucker im Holz hinterlässt, verbanden Wissenschaftler einst mit der Assoziation arabischer Schriftzeichen, weshalb es zu der deutschen Bezeichnung «Buchdrucker» gekommen ist. Der zweite Name, Großer Achtzähniger Fichtenborkenkäfer, bezieht sich auf die Flügeldecken, die mit je vier «Zähnen» bestückt sind.
Als sogenannter «Sekundarschädling» befällt der Buchdrucker bereits geschädigte und daher geschwächte, Bäume. Es heisst, ein gesunder Baum könne den Eindringling mit einem Harztropfen «ertränken», sobald sich dieser in die Rinde bohre. Insbesondere jedoch geschwächte Fichten (Picea abies) an ungeeigneten Standorten beispielsweise, vermögen sich nicht mehr zu wehren. In der Folge kommt es zur Massenvermehrung der Käfer und sie können insbesondere bei Monokulturen ganze Wälder vernichten.
Vorallem der Buchdrucker profitiert von diesen einst auf grossen Flächen angepflanzten Fichtenmonokulturen (Bildergalerie). Davon ist man zum Glück auch in unserer Region an den meisten Orten weggekommen, denn diese sind in vielerlei Hinsicht verletzlich, sei es durch ihre Anfälligkeit auf Windwurf, wie auch auf Krankheiten und Schädlinge. So setzt man bereits seit Längerem auf Mischwälder und mancherorts wird jetzt bei deren Bepflanzung darauf geachtet, dass es sich bei den Aufforstungen um Baumarten handelt, die mit den sich verändernden, klimatischen Verhältnissen besser klar kommen.
Welche Arten nun aber jene heimischen Bäume ersetzen sollen, die Probleme mit dem wärmeren, trockeneren Klima haben, darob herrschen – wie immer und überall – unterschiedliche Meinungen vor. Auch unter Fachleuten.
Interessant: Die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau hatte nicht nur getestet, welche Strassenbäume in Zukunft noch in Fragen kämen, sondern auch inwiefern sich die Insektenvielfalt auf unseren heimischen Strassenbäumen im Vergleich zu ihren südosteuropäischen Verwandten unterscheidet. Was meines Erachtens auch eine wichtige Frage ist, der Beachtung geschenkt werden muss. Dabei konnte festgestellt werden, dass 44% der Insektenarten auf beiden kontrollierten Gruppen vorgekommen sind, ein Drittel nur auf den heimischen und ein Viertel ausschliesslich auf den südosteuropäischen Arten. (Gartenmagazin Pflanzenfreund, Ausgabe 07/08-2023)
Es ist begrüssenswert, wenn die Forschung in alle Richtungen prüft, heimische und nicht einheimische Bäume, unter Berücksichtigung all ihrer Vor- und Nachteile.
Was für ein spannender Artikel über die Spuren der Familie Borkenkäfer. Das enorme Wissen einfach so zu lesen. Ein Geschenk 🙂
Überhaupt hat es auf die Natur-Tagebuch.ch Seite ganz spannende Berichte. Danke vielmals. Habe die Homepage schon einigen Leuten weitergesendet. Claudia
leider bi ois in obfelden müend wagem borkekäfer vili boim weg😞die mono kultur simmer mit dem leschte chrüterkurs go aluege mi maa isch ide holzkorporazion und hatt vo dem verzählt und wemmers am ort gseht isch sehr schön das villfalt ❤️❤️