
Im März freue ich mich stets besonders auf die Blüte des Lerchensporns (Corydalis).
Bei uns gibt es zwei Arten, den Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) und den Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida), die man anhand eines ganz einfachen Merkmals unterscheiden kann.
Auf diesem Bild habe ich gelb das Tragblatt markiert. Es ist nicht gespalten, sondern ganzrandig, also handelt es sich hier um den Hohlen Lerchensporn. Ist dieses Tragblatt jedoch durch mehrere tiefe Einschnitte in Zipfel (Finger) unterteilt, handelt es sich um den Gefingerten Lerchensporn (daher der Name).


Der Hohle Lerchensporn, von dem der heutige Beitrag handelt, wächst gerne in Gemeinschaft mit dem weiss blühenden Buschwindröschen (Anemone nemorosa), was ein wunderschönes Duo abgibt. Sie mögen dieselben Standorte – entlang von Waldrändern, unter Gebüschen, Laubwälder – und sind deshalb oft an denselben Standorten anzutreffen. Hier bilden sie unter einer Haselstrauchhecke einen herrlichen purpurviolett-weissen Blütenteppich.
Wir wissen jetzt, woher der Gefingerte Lerchensporn seinen Namen hat, aber woher hat der Hohle Lerchensporn seinen Namen? Von der Wurzelknolle. Diese umfasst einen Hohlraum weshalb der Hohle Lerchensporn auch als Hohlknolliger Lerchensporn bezeichnet wird.


Auffällig am Lerchensporn sind auch seine langstieligen Blätter: Ihre Oberseite ist bläulich-grün, die Unterseite weisslich-grün. Sie sind die Hauptnahrungsquelle der Raupen des Schwarzen Apollofalters (Parnassius mnemosyne). Dieser vom Aussterben bedrohte Falter ist auf ihr Vorhandensein sogar angewiesen.
Die Blüten sind mit ihrem Nektar gerade im zeitigen Frühjahr eine willkommene Nahrungsquelle, wegen ihres Blütenaufbaus jedoch nur für langrüsselige Falter (Zitronenfalter) und Bienen erreichbar. Insbesondere die Gehörnte Mauerbiene wird oft auf ihm beobachtet.
Bei der Vermehrung der Lerchensporne sind – wie bei so manchem Frühblüher – die Ameisen behilflich. Hier habe ich über diese Art der Verbreitung durch Ameisen (Myrmekochorie) bereits berichtet: https://natur-tagebuch.ch/von-ameisen-und-dem-elaisom/#more-11469
Der zu der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) zählende Lerchensporn ist für uns Menschen in der Wurzelknolle sehr stark giftig, in den restlichen Pflanzenteilen schwach giftig: «Durch Aufnahme der in der Pflanze enthaltenen Alkaloide können unter anderem Lähmungserscheinungen der Muskulatur und Krämpfe auftreten*.»


Übrigens:
Weltweit gibt es 300 bis 500 Arten Lerchensporne, wie beispielsweise diesen hier aus China: Corydalis elata, mit intensiv blauen Blüten. Im Handel sind unzählige weitere Arten respektive Sorten erhältlich, wie der Gelbe Lerchensporn (Corydalis lutea).
Quellen: *Smagy, Wikipedia