Zum ersten Mal gesehen: blühendes «Salatmoos», Endivienartiges Beckenmoos (Pellia endiviifolia).
Ich entdecke diese zarten Gebilde auf dem Quelltuff in unserem Schluchtwald. Bei der Bestimmung konnte mir ein befreundeter Moosexperte behilflich sein.
Leicht werden die olivgrünen, kugelrunden Sporenkapseln der Lebermoosart auf den durchsichtigen, fragilen Stielchen beim Vorübergehen übersehen. Es handelt sich dabei um sehr kurzlebige Schönheiten.
Die Sporenkapseln werden im frühen Frühling gebildet und springen bei der Reife mit vier Klappen auf und entlassen so die Sporen. Der farblose Kapselstiel fällt nach der Sporenreife schnell in sich zusammen.
Unzählige Mal bereits bin ich in meinem Leben an diesem, über und über mit Moosen bewachsenen Quelltuffhügel, vorbeigelaufen. Aber diesen Frühling erst habe ich diese extravaganten Schönheiten das erste Mal wahrgenommen.
Dank des Moosexperten, den ich anlässlich eines Artikels für ein Gartenmagazin kennenlernen durfte, konnte ich wieder etwas dazu lernen.
Auf diese Weise habe ich mir seit 1985 mein Wissen über die Natur angeeignet: Ich sehe etwas – und wenn ich in der Natur unterwegs bin, entgeht mir kaum etwas – das ich nicht kenne. Danach versuche ich anhand von Recherchen herauszufinden, um was es sich handelt. Waren dies in den 80-er Jahren noch Bestimmungsbücher, so sind es heute Bestimmungsgruppen auf Facebook, die mir dabei helfen, sowie Experten, die ich persönlich kenne und noch immer meine grosse Natur-Bibliothek.
«Autodidaktisch», so nennt man das wohl, auf diese Weise bin ich zu meinem Wissen über die Natur gekommen und ich lerne immer wieder Neues dazu, wie man anhand des hier vorgestellten Lebermooses sehen kann.
Wissen, jedoch verbunden mit sehr viel Leidenschaft und Freude an der Natur.
Einfach immer wunderbar, dass Sie Ihre Entdeckungen mit uns teilen. So wertvoll, damit kann man soviel lernen. Vielen, vielen Dank!
Danke für Ihre freundliche Rückmeldung. Auch ich lerne immer wieder dazu, Jahr für Jahr. Es gibt ja so viel Unbekanntes zu entdecken.