Heute wunderte ich mich über einen Schwarzen Holunder am Waldrand, dessen Blätter zu einem grossen Teil mit braunen Flecken versehen waren. Der ganze Strauch war mehr oder weniger braun und erinnerte mich an den traurigen Anblick von mit Braunfäule befallenen Tomatenpflanzen
Aufgrund von Vergleichsbildern «landete» ich bei meiner Recherche bei den Cercospora-Blattflecken (Cercospora depazeoides) auf Holunder.
Gemäss ARBOFUX – der Diagnosedatenbank für Gehölze, können an Holunder auftretende Blattflecken von verschiedenen Pilzkrankheiten und Arten verursacht werden: «Eine detaillierte Diagnose ist nur über eine mikroskopische Betrachtung (Fruchtkörper, Form und Größe der Konidien) möglich, die makroskopische Symptombeschreibung dient hier nur als erste Entscheidungsgrundlage. Blattflecken, die durch den Pilz Cercospora depazeoides hervorgerufen werden zeigen sich durch hellbraune, teils auch graue Blattflecken (oft auch durch Blattadern begrenzt, bei größeren Flecken häufig auch deutlich zoniert) mit einem Durchmesser von meist 1-8 mm mit einem dunkleren, feinen Rand. Die Flecken sind beidseitig gut zu erkennen.«
Unter günstigen Bedingungen im Spätsommer und Herbst kann dieser Pilz bis zu 50% der Holunderblätter befallen (Bild). Er überwintert, so wird vermutet, im Falllaub.
Führt der Pilzbefall zu frühzeitigem Laubfall, kann es beim Holunder im erwerbsmässigen Anbau zu Einbussen bei Qualität und Grösse der Früchte kommen.
Weitere Pilze die Blattflecken an Holunder verursachen können: Ramularia sambucina und Ascochyta tenerrima.
