
Was hat er doch für eine superschmale «Taille», der Stahlblaue Grillenjäger (Isodontia mexicano).
Gestern konnte ich die Grabwespenart das erste Mal in meinem Garten auf dem Mannstreu (Eryngum) beobachten. Es handelt sich um eine durch den Menschen eingebrachte Art, ein Neozoen, die jedoch gemäss NABU keine Probleme für die «alteingesessenen» Insekten darstellt. Grillen müssen sich übrigens ja auch vor heimischen Insekten in Acht nehmen.

Die Stahlblauen Grillenjäger haben die gleich «schmale Hüfte» wie die Grossen Lehmwespen und kamen durch die Hilfe des Menschen in unsere Gebiete. So ist es denn auch nicht verwunderlich, dass ich diesen auffälligen «Mexikaner» in meinen zahlreichen, älteren Insektenbestimmungsbüchern überhaupt nicht finden kann. Daher muss ich meine Quellen mal aus dem Internet zitieren.
Der NABU beispielsweise schreibt über die Isodontia mexicano, also den Stahlblauen Grillenjäger, folgendes:

«Dieses Insekt ist fast so groß wie die gemeine Wespe, aber von deutlich schlankerer Gestalt und einheitlich schwarz gefärbt. Seine Flügel können im Licht einen leicht bläulichen Schimmer aufweisen. Wie der wissenschaftliche Name verrät, stammt die Art ursprünglich aus Nord- und Mittelamerika. Sie trat in den 1960er Jahren erstmals in Südfrankreich auf, möglicherweise wurde sie bereits während oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg mit Truppentransporten eingeschleppt. Sie breitete sich zunächst im Mittelmeerraum, dann auch in Mittel- und Westeuropa aus.»

«In Deutschland wurde sie erstmals 1998 nachgewiesen – wie so viele wärmeliebende Arten zunächst im klimatisch begünstigten Südwesten. Seitdem ist der Grillenjäger auch hierzulande auf dem Vormarsch und kommt vereinzelt bereits in Norddeutschland vor. Im Jahr 2017 wurde die Art erstmals in Berlin entdeckt.» (Quelle: NABU)
Vielleicht ist der Neozoen ja auch seiner Leibspeise, dem Nektar und den Pollen der kanadischen Goldrute gefolgt, die ihm von seiner ursprünglichen Heimat her vertraut ist (Nord- und Mittelamerika). Etwas, worüber gerade kürzlich in den Medien berichtet worden ist: Immer mehr Insekten folgen den zu uns eingewanderten Pflanzen.

Woher aber kommt der Name Grillenjäger? Die Antwort darauf ist folgende:
Für seine Nachkommen erbeutet er Tiere, je nach Region können das Weinhähnchen (Langfühlerschrecken) oder andere Schreckenarten sein. Die durch seinen Stich gelähmten, erbeuteten Tiere trägt die Grabwespe nun in ihren Brutröhren, wo sie seinen dort schlüpfenden Larven als Nahrung dienen.
Nochmals ein paar zitierte Worte des NABU zu diesem tierischen Einwanderer (Neozoen):
«Es bleibt abzuwarten, ob sich der Stahlblaue Grillenjäger dauerhaft in Berlin etablieren kann und welche Auswirkungen dies auf die heimische Fauna haben wird. Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass der Neuankömmling anderen Arten Konkurrenz macht, zumal heimische Grabwespen ähnlicher Größe andere Nahrung und Nistplätze bevorzugen.
Zudem gibt es auch in Europa Vertreter der Gattung Isodonta, so dass sich der Grillenjäger möglicherweise problemlos hier einnischt. Er wird auch von diversen Fleisch- und Buckelfliegenarten parasitiert, deren Larven den Heuschreckenproviant des Grillenjägers wegfuttern.
Interessant ist auch, ob der vergleichsweise strenge Winter 2021 die Ausbreitung der Art verlangsamt hat.»

Auch da ist also absolut keine Panik angebracht, die Natur wird es richten, auf die eine oder andere Weise, haben wir doch etwas Vertrauen in sie. Durch uns Menschen kam er hierher, nun wird sich die eingewanderte Grabwespenart ihren Platz in unserem Ökosystem suchen und irgendwann etablieren. Hoffe nicht, dass es auch da wieder einige gibt, die sie nun töten, allein wegen ihrer fremden Herkunft. Passiert ja auch bei den Marienkäfern zuhauf . Es werden aus Unkenntnis der Art laufend auch einheimische Marienkäfer zertreten, zermatscht, weil man meint, es handle sich um ein «böses» asiatisches Exemplar. Vielleicht sollten diese Eiferer erst mal die heimischen Marienkäferarten genau studieren, von denen gibt es nämlich seeehr viele, welche den Asiaten sehr ähneln.
danke villmals für din wie immer interessantes bricht grad geschter am abig hani en grillenjäger im zimmer kah 😳unbekannt gsi für mich jetzt weissi mehr 👍danke