Beim Dachs ist viel los im Februar

Oha, da musste wohl mal wieder einer austreten, oder aber sein Magen knurrte und er machte sich auf die Suche nach etwas Fressbarem.

Ein weiterer Grund, weshalb dieser Dachs hier unterwegs war, könnte aber auch die anstehende Paarungszeit sein. Die findet nämlich bei Herr und Frau Dachs nicht nur hauptsächlich im Juli/August sondern auch jetzt, im Februar/März statt. Gut möglich, dass es also nun ganz vorbei ist mit der Winterruhe.

Wie man auf meinen Bildern von dieser Woche im Schnee, aber auch im Matsch, gut erkennen kann, lassen sich seine auffälligen Trittsiegel recht gut bestimmen. Stets deutlich sichtbar die langen Krallen, die an der Vorderbrante (Vorderfuss) bis zu drei Zentimeter weit vorstehen können. Da vorne meist nicht mit der Fersenballe aufgetreten wird, erscheint der Abdruck daher etwa so lang wie breit. Die Füsse sind beim Gehen leicht einwärts gewandt, und wenn er gemächlich spaziert, so tritt die Hinterbrante leicht nach hinten aussen versetzt in den Abdruck der Vorderbrante. Das könnte bei meiner Spur im Schnee der Fall sein.

Übrigens: Im Januar-Februar ist auch Wurfzeit. Der sogenannte «Wurfkessel», in welchem später die Jungen gesäugt werden, wird gut mit trockenem Eichen- und Buchenlaub gepolstert. Dachse, die in der Nähe eines Hofes wohnen, bedienen sich auch mal bei Heu und Stroh für eine optimale Wärmeisolation. Diese Polster werden sogar von Zeit zu Zeit aus dem Bau geschafft um sie auszulüften. So oder so entwickeln sich aber mit der Zeit in den Kammern Gase, die dem verrottenden Material entweichen, die sorgen für zusätzliche Wärme. Es wurde sogar beobachtet, dass die Dachse zur Setzzeit, also wenn die Jungen geboren werden, viel grünes Pflanzenmaterial in den Bau tragen. Vielleicht um die Temperatur durch die zusätzliche Gärungswärme von Grünmaterial noch zu erhöhen? Zuzutrauen wäre es den überaus schlauen Tieren.

Der schwerfällige, grosse Dachs (Meles meles) gehört zur grossen Familie der Marderartigen und ist mit dem Wiesel nahe verwandt. Sein Gewicht beträgt durchschnittlich ca. 12 Kilogramm, wobei dieses im Spätherbst, nach dem Anfressen des Winterspecks, durchaus bis 50% zusätzlich betragen kann. Er ist ein absoluter Allesfresser: Mäuse, Käfer, Regenwürmer, Schnecken, Larven, Wespennester, gelegentlich auch Amphibien, Reptilien und Aas. Bei uns gräbt er mit seinen mit langen Klauen versehenen Vorderbranten oft in Hängen nach Larven der Junikäfer, von denen es bei uns sehr viele gibt.

Informationsquelle: «Wie Dominik Dachs wirklich lebt», herausgegeben vom Zürcher Tierschutz

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.