Die Überraschung war gross und die Freude ebnso, als ich kürzlich an einem Waldrand meine allererste Waldgrille (Nemobius sylvestris) entdeckt hatte.
Waldgrillen sind deutlich kleiner als die Feldgrillen, lediglich etwa einen Zentimeter lang und die einzige europäische Art aus der Gattung der Nemobius.
Ein Waldgrillenweibchen legt in die oberen Bodenschichten ca. 150 Eier die über den Winter ruhen. Erst im darauffolgenden Jahr schlüpfen zwischen Juni und September die Larven.
Waldgrillen mögen Laubwälder wegen ihres Falllaubes. Für die Überwinterung im Larvenstadium benötigen sie seine dicke, isolierende Schicht; wo es deutlich höhere Minusgrade als -1° gibt, sind sie nicht mehr anzutreffen. Genauso machen ihnen aber auch höhere Temperaturen als + 25° zu schaffen, die überleben sie nur bei entsprechen hoher Luftfeuchtigkeit. Besonders die erwachsenen Tiere sind empfindlich auf Austrocknung.
Nun da habe ich dieses Exemplar ja in einem idealen Lebensraum angetroffen, am Rande einer tiefen Waldschlucht, auf dem nordseitigen, schattigen und entsprechend kühlen Waldrand. Es ist ein schöner Mischwald, der ihr auch entsprechend Falllaub zu bieten hat. Leider konnte ich nur ein einziges Bild für euch machen, da auch die Waldgrillen sich blitzschnell aus dem Staub machen können, bei der geringsten Störung.
Hier könnt ihr dem Gesang der Waldgrillen lauschen und sie von ganz nah beobachten: https://www.youtube.com/watch?v=WChN0wKjOUY