Gestern habe ich bei einem Streifzug durch die Wälder endlich mal wieder eine entdeckt: Eine wunderschöne Baumperle.
Baumperlen sind nicht häufig zu finden und bereits in alten Zeiten liess man ihnen daher eine besondere Bedeutung zu kommen.
Was aber sind Baumperlen? Sie sind der sichtbar gewordene Heilungsprozess eines Baumes und bilden sich beispielsweise nach einer Verletzung, ähnlich einer Kruste über einer Schürfwunde, oder aber um einen Fremdkörper abzustossen. Am ehesten findet man diese Wucherungen auf glatten Stämmen, wie hier auf meinen Aufnahmen an einem Buchenstamm. Sie haben nichts zu tun mit den Wucherungen des Baumkrebses.
Es gibt viele Bezeichnungen für diese sonderbaren Gewächse: Druideneier, Schlangeneier oder Baumlinge.
Da es wegen ihrer Seltenheit ein grosses Glück ist, sie zu finden gelten sie auch als Glücksbringer. Manche von ihnen lassen sich durch leichten seitlichen Druck abnehmen und können zu einem Amulett oder Schmuckstück verarbeitet werden. Ich persönlich würde sie nur dann für einen solchen Zweck entfernen, wenn sie sich wirklich ganz leicht «abknipsen» lassen. Wer dazu ein Messer benötigt, fügt dem Baum dadurch nur Verletzungen zu. – Man kann auch ohne sie zu ernten, Freude an ihnen haben, als Sinnbild der Natur für das Überwinden eines Hindernisses und der erfolgreichen Heilung einer erlittenen Verletzung. Wohin ich auch schaue in der Natur, sie lehrt mich alles was es für’s Leben braucht.