Bald schon wieder vorbei: Eibenblüte

Bald schon ist sie wieder vorbei, die Blüte der Eiben (Taxus baccata). Sie findet früh, bereits im Februar und März statt, und das hat seinen guten Grund.

Die frühe Blüte der Eiben hat den Vorteil, dass um diese Zeit die Laubbäume noch kahl sind und die männlichen Pollen somit ungehindert durch den Wald reisen können. Am Ende landen sie auf dem Boden, oder: Sie bleiben an einem weiblichen Bestäubungströpfchen hängen. Wie ihr sicher bereits festgestellt habt: Eiben sind zweihäusig, es gibt also weibliche und männliche Eibenbäume.

Nebenan seht ihr männliche Blüten, die recht auffällig sind, ganz im Gegensatz zu den weiblichen, die unscheinbar und klein sind.

Die weiblichen Eibenblüten befinden sich auf der Unterseite der Nadelschäfte. Ihre Samenanlage ist unter den überlappenden Schuppen der «Zäpfchen» verborgen. An ihrer Spitze bildet sich während der Blütezeit ein verlockendes Tröpfchen. Dieses «zieht» dann das hängengebliebene, männliche Pollenkorn in die Samenanlage und Voilà: Die Befruchtung ist vollbracht.

Aus dieser befruchteten Blüte bildet sich später die fleischige, rote Ummantelung des Samens, was man auf dem letzten Bild gut erkennen kann (aufgenommen im September). Da dieser rote Mantel (Arillus) zu 20 Prozent aus Zucker besteht, ist es nicht weiter verwunderlich, dass dieser bei Vögeln sehr beliebt ist. Sie fressen die «Eibenbeeren» mitsamt dem giftigen Kern, welcher später einfach unverdaut ausgeschieden wird.

Auf diese Weise wurden übrigens auch unsere beiden Eiben im Garten gepflanzt, durch Vogelausbreitung («Ornithochorie«) und sie haben sie just an die richtigen Standorte gesetzt. Einzig die dritte im Bunde, eine mittlerweile grosse Säuleneibe, die hatte ich einst dem Grabschmuck meiner Grossmutter entnommen und ausgepflanzt. Sie erinnert mich jeden Tag beim Vorübergehen an die herzensgute Frau die mir die beste Mutter war.

Auf dem Bild seht ihr im Hintergrund eine durch Vögel gepflanzte Eibe und vorne rechts die Säuleneibe.

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