Bärlapp: Kann ganz schön explosiv sein

Mein Herz machte einen Freudenhüpfer, als ich diesen Herbst auf einer Wanderung, ein grosses Vorkommen an Wald-Bärlapp (auch Sprossender Bärlapp/Spinulum annotinum) entdecken durfte.

Dieses spezielle Gewächs hatte einst den Ruf einer Zauberpflanze mit feuriger Explosionskraft. Warum das Bärlappgewächs (Lycopodiaceae) auch als Schlangen-Bärlapp bekannt ist, hat seinen Grund.

Der Name Schlangen-Bärlapp kommt daher, dass die Stängel des Wald-Bärlapps schlangenartig über den Boden kriechen und dabei Längen von bis zu einem Meter erreichen können (Bild).

Mit dem gelben Sporenstaub der giftigen Waldpflanze lassen sich pyrotechnische Effekte erzielen:

Wirft man nämlich angeblich den gelben Sporenstaub ins Feuer, so habe das eine heftige, feurige Explosion zur Folge. Tja, mit so einem Trick zogen natürlich gerade Schausteller aller Art sofort die Aufmerksamkeit auf sich.

Der Wald-Bärlapp hat übrigens einen neuen botanischen Namen verpasst bekommen: Schrieb ich noch vor ein paar Jahren von Lycopodium annotinum, so wird er neuerdings als Spinulum annotinum bezeichnet.

Eigentlich kein Wunder, werden die niedrig wachsenden Bärlappe gerne mit Moos verwechselt. Ihre nadel- respektive schuppenartigen Blätter erinnern stark an Moose. Auffällig ist beim hier gezeigten Sprossenden Bärlapp (Wald-Bärlapp) die unmittelbar auf der Pflanze aufsitzende Sporenähre. Der Wald-Bärlapp mag es kühl, auf kalkarmem, saurem und humosem Untergrund, in Nadelwäldern, Alpenrosen-, Erlen- und Heidegebüschen. So wächst er in unserer Gemeinde tatsächlich in einem kühlen Schluchtwald zwischen Heidelbeersträuchern.

In den Büchern findet man die Bärlappe unter den Farnpflanzen die wiederum Gefässsporenpflanzen sind.. Zur Pflanzengruppe der Farnpflanzen gehören die Bärlappe, Schachtelhalme und Echte Farne. Ein Botaniker erklärte mir das so: «Bärlappe gehören zusammen mit Echten Farnen zu den Farnartigen – Pteridophyten: zusammen mit u.a den Selaginellen, den Schachtelhalmen und den Brachsenkräutern (Gattung Isoetes)».

In einem späteren Beitrag werde ich noch eine weitere Bärlappart vorstellen, den Tannen-Bärlapp (Huperzia selago). Vorerst aber findet ihr in der Galerie nachfolgend ein paar zusätzliche Bilder des Sprossenden-/Wald-Bärlapps (Spinulum annotinum ).

Zum Schluss noch ein paar Worte zum Schutzstatus des hier vorgestellten Wald-Bärlapps: In der Schweiz ist er in den Kantonen AG, TG und VD, vollständig geschützt. Auch in Deutschland – wo er eher selten vorkommt – steht er in den meisten Bundesländern auf der Roten Liste bedrohter Pflanzen und ist dort als gefährdet bis stark gefährdet eingestuft.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .