Landauf landab verzieren nun die blühenden Holunderbüsche Haus und Hof. Kaum ein Busch spielt bereits seit den alten Griechen und Römern eine so grosse Rolle in Glauben und Volksbrauchtum, Heilkunde und Küche wie der Schwarze Holder (Sambucus nigra).
Kein Wunder also, dass man den einheimischen Stauch, der durchaus zu einem stolzen Baum von bis zu 12 Meter Höhe heranwachsen kann, so häufig auf Bauernhöfen antrifft. Einst wurde er gepflanzt, damit er gute Hausgeister anziehen, Mensch und Tier, Haus und Stall, vor aller Unbill schützen, Blitz- und Hagelschlag und alles Böse fernhalten möge.
Meinen eigenen Holder habe ich durch einen Steckling in meinen Garten geholt. Holunder lassen sich dadurch etwa gleich gut vermehren wie die Weiden. Er ist sehr anspruchslos und so soll er der einzige Strauch sein, der selbst noch die saure Erde unter Fichtenwäldern verwerten könne.
Mit seinen Blüten lässt sich nicht nur der allseits bekannte Holunderblütensirup (https://natur-tagebuch.ch/zeit-fuer-holunderbluetensirup/), sondern auch ein Tee, den sogenannten Fliedertee zubereiten. Er wurde schon in alten Zeiten wegen seiner schweisstreibenden Wirkung bei Erkältungskrankheiten verwendet. Auch mit Honig gesüsste Holundermilch wurde gerne getrunken, wobei 2 frische Blütendolden in 2 Tassen Milch gekocht wurden, zusammen mit einer Prise Safran, Ingwer, Zimt und Vanille.
Etwas weniger bekannt als die Verwendung für Sirup, dürfte die Herstellung von schmackhaften, ausgebackenen Holunderküchlein sein. In Teig getaucht und ausgebacken ergeben die Blütendolden eine sehr schmackhafte, süsse Eierspeise. Hier geht es direkt zum Rezept : https://natur-tagebuch.ch/rezept-fuer-holunderblueten-kuechlein/
Im Internet werdet ihr noch zahlreiche andere Rezeptvarianten für die Küchlein finden. Einfach ausprobieren, vielleicht auch mal mit einem Schuss Bier drin oder Weisswein.