Augustsaft und Johannistrieb

Vielleicht ist euch dieses Phänomen auch schon mal begegnet und ihr habt euch nach den Gründen dafür gefragt:

Mitten im Sommer treiben einige Bäume nochmals aus, gut erkennbar an dem noch jungen, hellen Blattgrün. Es handelt sich hier um den sogenannten «Johannistrieb», auch Augustsaft genannt.

Gestern habe ich in unserer Nachbarschaft solche Johannistriebe, die oft um Johanni (24. Juni) erscheinen, an einer Stieleiche beobachtet (Bilder).

Wissenschaftlich erklärt:

Der Johannistrieb ist «das zweite Austreiben mancher Holzgewächse im Juni/Juli aus ruhenden, eigentlich für die kommende Vegetationsperiode angelegten Knospen nach Schädigung des ersten Austriebs durch Frost, Trockenheit oder Insektenfraß (Prolepsis). Beispiele: Buche, Eiche

Der auch als «Augustsaft» bezeichnete Johannistrieb komme jedoch fast immer auch an Obstbäumen vor, wo er gezielt genutzt wird: Dank ihm werden versäumte Massnahmen am Erziehungs- oder Aufbauschnitt von Jungbäumen nachgeholt.

Ein Baum entwickle vor allem dann einen Johannistrieb, wenn er davon ausgeht, dass gute klimatisch Aussichten dafür sorgen, dass dieser sich bis im Herbst fertig zu entwickeln vermag. Umgekehrt kann der Austrieb bei schlechten Witterungseinflüssen auch mal ausbleiben. Übrigens ist auch die Größe und Länge des Johannistriebes vom Klima abhängig. Unter Umständen kann er sogar größer und länger ausfallen als der erste Jahrestrieb.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahren Sie mehr darüber, wie Ihre Kommentardaten verarbeitet werden .