«Auf der Mauer, auf der Lauer….»

Auch auf unserem Mäuerchen sitzen sie bereits wieder seit den ersten warmen Frühlingstagen, aber keine grünen, sondern rote Wanzen, genau genommen Feuerwanzen (Pyrrhocoridae).

Es gibt einen Grund, warum sie im Frühling zu den allerersten gehören, die an einem warmen März-, oder sogar Februartag, bereits wieder geschäftig umherrennen.

Insekten, die nicht als Larve, Puppe oder Ei überwintern, sondern als fertig entwickelte Tiere (Imago), sind den anderen im Frühling einen Sprung voraus. Währenddem die anderen erst noch ihr Entwicklungsstadium abschliessen müssen, bis sie «erwachsen» sind, gehören Insekten die als Imago überwintern, stets zu den allerersten, die man an einem warmen Frühlingstag beobachten kann. Dazu zählt neben dem Zitronenfalter zum Beispiel die Gemeine Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus).

Obwohl man die Feuerwanze im Volksmund auch als Feuerkäfer betitelt, sind Wanzen keine Käfer, sie ähneln ihnen lediglich. Man wird wegen ihrer auffälligen schwarz-roten Flügelfärbung schnell einmal auf sie aufmerksam, auch weil sie oft in grosser Anzahl auftreten. ABER: Trotz Massenauftreten stellen sie für die Gartenkulturen keine Gefahr dar!

Feuerwanzen ernähren sich hauptsächlich von den Säften von Malvensamen und anderen Samen. Dazu benutzen sie ihren Stech- respektive Saugrüssel. Werden sie bedroht, beispielsweise von einem Vogel, scheiden sie eine stinkende Substanz aus, so, dass dieser sie schnell einmal in Ruhe lässt und das Weite sucht.

Auf diesem Bild seht ihr eine Feuerwanze auf einer Stockmalve in meinem Garten. Gerne und oft in grosser Anzahl werden sie beispielsweise auch unter Linden angetroffen.

Während der Fortpflanzungszeit im Frühling sieht man sie oft zu zweit, kopulierend, herumrennen. So ein Paarungsakt kann gut und gerne 30 (!) Stunden dauern. Ist dann jeweils spannend zu beobachten, wie einmal der eine, dann wieder die andere die Führung dabei unternimmt. Manchmal sind sie sich auch nicht einig, in welche Richtung es gehen soll und es wird hin und her gezerrt. Scheint da bei den Tieren auch nicht anders zu sein…

Im Sommer können recht unterschiedliche Zeichnungen der Feuerwanzen beobachtet werden (2. Bild), sie entsprechen ihrem jeweiligen Entwicklungsstand. Dies, weil sie die Puppenphase überspringen und folglich bereits in sehr frühen Stadien eindeutig als Feuerwanzen erkennbar sind. Nach jeder erfolgten Häutung ähnelt sich ihr Aussehen dem einer erwachsenen Wanze. Noch bevor der Winter da ist, ist die Entwicklung vollständig abgeschlossen und sie überwintern als adultes (erwachsenes) Insekt und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Nun sende ich euch am heutigen Ostermontag einen hellen, wärmenden Sonnenstrahl. Den können wir zumindest bei uns hier ganz gut gebrauchen, es regnet in Strömen und will selbst um die Mittagszeit nicht richtig hell werden.

Eure, Gaby Kistler

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