
Gestern habe ich mich mal wieder etwas kreativ betätigt und aus unserem Baumschnitt Kränze zum Aufhängen gefertigt: «Bäume» aus Baumschnittmaterial.
Habe so etwas Ähnliches mal wo gesehen und mir gedacht, das probiere ich auch mal.
Lass Dich von mir in die Natur (ent-)führen
Gestern habe ich mich mal wieder etwas kreativ betätigt und aus unserem Baumschnitt Kränze zum Aufhängen gefertigt: «Bäume» aus Baumschnittmaterial.
Habe so etwas Ähnliches mal wo gesehen und mir gedacht, das probiere ich auch mal.
Wer stakst denn da auf dürren Beinen durch den Wald, auf dem Kopf eine leuchtend weisse Schneekappe?
Es ist ein Waldgeist, der mir da gestern grad zufällig über den Weg gelaufen ist. Hat mir ein wenig sein Leid geklagt, darüber, dass die Menschen heute immer mehr «verkopfed» seien, alles nur noch mit dem Kopf, dem Verstand erfahren und erklärt haben wollen.
Mal wieder ein Blick in den zeitlichen Rückspiegel:
HORNUNG. Wer von euch weiss noch wofür diese Bezeichnung steht?
Hornung ist eine alte Monatsbezeichnung für den zweiten Monat im Jahr, den Februar. Noch meine Grosseltern sprachen nicht vom Februar sondern vom «Hornig». Was aber bedeutet dieser Begriff?
Weiterlesen ➞ Hornung – eine alte Monatsbezeichnung für Februar
Mit diesem Sträusschen von buntem Purpurstieligem Hornzahnmoos und einem Portrait über dasselbige, möchte ich mich mal wieder von ganzem Herzen für die, seit der Einrichtung des Spendenkontos eingegangenen Zustupfe bedanken.
Weiterlesen ➞ Purpurstieliges Hornzahnmoos und ein grosses Dankeschön!
Gleich neben der mächtigen Winterlinde, deren wunderbar tief gefurchte Rinde ich kürzlich gezeigt hatte, entdeckte ich diese Zwei:
Ein Efeu (Hedera helix), der eine Fichte förmlich umarmt. Auf der Rückseite des Stammes erwartete mich ein Rätsel.
In der Fachwelt ist man sich auch heute noch nicht einig über die möglichen Auswirkungen von Efeu auf den Trägerbaum.
Oh, da ist aber die Tarnung aufgeflogen! Nun, ist jetzt ja auch nicht Zeit für die Spinnen, um mit dem ansonsten fast unsichtbaren Netz Insekten zu fangen. Mancherorts entstand dank dem Raureif ein richtig dichtes Gewebe.
Für alle, die es interessiert, nachfolgend noch ein paar Worte – und weitere Bilder – zum heutigen Bärchtelitag (2. Januar), von dem ich nicht weiss, ob er in Österreich oder Deutschland auch eine Bedeutung hat. Entnommen habe ich die Informationen dazu dem Buch von Conrad G. Weber «Brauchtum in der Schweiz»:
Auch schon mal ausprobiert? Das könnt ihr sicher viel besser als ich: Gefrorene Seifenblasen.
Zur Zeit herrschen optimale Bedingungen für dieses «Experiment», heute morgen hatten wir fast 10 Minusgrade! Also nix wie raus und Seifenblasen pusten was das Zeug hält, bevor die Sonne zu stark erwärmt.
Ich habe das heute zum ersten Mal gemacht, nachdem ich bei anderen stets so zauberhaft schöne Eiskugeln gesehen hatte. Aber: Nach einer gefühlten Ewigkeit und steif gefrorenen Fingern, ist mir dann nach etwa 100 zerplatzten, tatsächlich eine gelungen. Zwar nicht so schön, wie diejenigen, die ich jeweils bei anderen sehe und mit einer Delle, aber was solls, jeder von uns hat ja auch irgendwo eine Delle… schön anzuschauen ist sie trotzdem.
Fakt ist: Das Ganze braucht viel Geduld, etwas, womit ich jetzt nicht wirklich reichlich gesegnet bin. Daher eine gute Gelegenheit, mich in Geduld zu üben.
Nun wünsche ich euch allen einen guten Start in die neue Woche,
Gaby Kistler
Da sitze ich an einem sonnigen Waldrand, auf gut 1100 Metern. Unter mir, in der Ebene, liegt ausgebreitet das schneeweisse Nebelmeer.
Auf dem Heimweg mache ich noch einen Halt im gemütlichen, kleinen Alprestaurant und trinke auf der Terrasse einen «Suure Moscht» (Sauren Most). Viel Sonnenschein und Schnee, was will man noch mehr? Und das alles zu Fuss von daheim aus. Gerne nehme ich euch anhand der folgenden Bildergalerie mit an die Sonne und in den Schnee.
Mit diesem weihnächtlichen Gruss aus unserer guten Stube, wünsche ich euch allen von ganzem Herzen schöne Festtage, wie auch immer, und wo auch immer – vielleicht sogar unter Palmen – ihr sie verbringen mögt;
vielleicht im Kreise der Familie, vielleicht mit einem Weggefährten, oder ganz allein, aber trotzdem nicht einsam.
Das zumindest ist das, was ich mir innig für euch alle da «draussen» wünsche, dass ihr diese Tage nicht einsam verbringt. Für diejenigen unter euch, die sich jedoch einsam fühlen, für euch schreibe ich ganz im Besonderen, auch während der kommenden Tage weiterhin Beiträge und begleite euch so durch diese festliche Zeit.
Übrigens: Eines wunderbares, überraschendes Weihnachtsgeschenke bekam ich heute morgen anhand eines Briefes mit der Post zugesandt, von einer treuen Leserin dieser Seite. Ihre liebevollen Worte, ihr Dank, ihre Wertschätzung (sogar noch in Form eines finanziellen Zustupfs für die Zeit, die ich in das Naturtagebuch investiere) haben mich zu Tränen gerührt und zutiefst berührt. Ja, es ist so, ich investiere sehr viel Zeit in diese Seite – gratis, ohne, dass auch nur ein Rappen dafür für mich herausschaut, da ich werbefrei bin und nicht wie andere irgendetwas über diese Seite verkaufe – so lange ich mir das «leisten» kann und dazu in der Lage bin, werde ich auch weiterhin fleissig und mit viel Herzblut mein Naturtagebuch führen.
Gaby Kistler
Frohe Weihnachten!
Buon Natale!
Sretan Božić!
Feliz Navidad!
Veselé Vánoce!
Wesołych Świąt!
Joyeux Noël!
Счастливого Рождества
God Jul!
Vrolijk Kerstfeest!
Христос Родився
Jetzt fragt ihr euch vielleicht durchaus zurecht, «was ist denn das für ein St. Nikolaus-Bild!? Von der Gaby hätte ich jetzt aber ein Bild aus dem Wald, mit dem Samichlaus, dem Schmutzli und seinem Esel, erwartet».
Doch mal abgesehen davon, dass ich einst leidenschaftliche Harley-Soziusfahrerin war, geht es in meinem heutigen Beitrag genau darum, wie Bräuche entstehen können, aber sich auch wandeln können.
Mein Naturtagebuch steht nicht nur für alles, was sich gerade so draussen vor Haustüre, in der Natur abspielt, sondern immer wieder mal auch für Brauchtümer im Lauf der Jahreszeiten. Gerade die ländlichen Bräuche versprechen der Landbevölkerung mittels ihren Ritualen Schutz und Segen, für Mensch und Tier, Ernte, Haus und Hof. Sie stammen aus Zeiten, wo es noch keinen Hausarzt gab, keine Versicherungen. Man war abhängig von der Natur und musste sich in Zeiten der Not und Krankheiten selber zu helfen wissen.
Nun steht aber der heutige Brauch des St. Nikolaus nicht in Zusammenhang mit dem Jahreskreislauf der Natur, sondern stellt als kirchlicher Brauch in diesem Fall auch einen pädagogisierenden Aspekt dar. Auszug aus dem Buch «Verschwundene Bräuche» von Helga Maria Wolf:
«Dass ein kostümierter Nikolausdarsteller die Familien aufsuchte, entsprach den vom Konzil von Trient (1545-1563) geforderten, systematisch durchzuführenden Pastoralvisiten der Bischöfe. Die Gestalt des Bischofs als Gabenbringer, der die Kinder prüfte, aber nie selbst strafte, wurde oft von einem dunklen Gehilfen (Krampus) begleitet. Die guten Taten der Kinder waren im Goldenen Buch verzeichnet.»
Bei uns in der Schweiz ist die dunkle Gestalt an der Seite vom «Samichlaus» der Schmutzli, eine dunkel gewandete Gestalt, die anstelle der Geschenke wenn nötig auch mal Ruten verteilte. Meinen Bruder versuchten sogar einmal zwei Schmutzli in den Sack zu stecken und mitzunehmen, weil er nicht brav war. Es blieb beim nicht ganz ernst gemeinten Versuch.
Da geht es in Teilen Österreichs noch heute recht wild zu und her. Krampusse, schaurig schöne, wilde Gesellen, mit zotteligen langen Fellen und «gfürchigen» Hörnern, mit brennenden Fackeln und «bewehrt» mit grossen Reisigbesen, ziehen an Umzügen durch die Dörfer und erschrecken noch heute vor allem junge Leute.
Übrigens: Der Nikolaus von Mira (Dembre/Türkei, gestorben um 350), war Bischof von Lykien. Er soll sein ganzes reiches Erbe nach dem Tod seiner Eltern an die Armen verschenkt haben.
Gemäss H.M Wolf sind die Gründe für die Entstehung von Traditionen vielfältig. Oft kommen da einige zusammen «wie wirtschaftliche Notwendigkeiten, religiöse Gebote, ungeschriebene Gesetzte oder psychologische Ursachen.» Bräuche würden aber auch laufend veränderten Gegebenheiten angepasst, einzelne Elemente verschwinden, verbinden sich mit anderen und es entsteht wieder etwas Neues: «Bräuche sind flexibel und hybrid» und nicht ewig – und auch nicht immer schön.
Einige leben aber auch wieder von Neuem auf, wie die aktuelle Trachten-Renaissence zeigt (selbst in die Schweiz wurden die Wiesn-Feste zum Renner, obwohl dort hauptsächlich kostengünstigere Dirndl und nicht etwa teure Trachten getragen werden). Auch das Pilgern auf dem Jakobsweg ist wieder angesagt, immer mehr Prominente machen sich dabei öffentlichkeitswirksam (verbunden mit Büchern die sie darüber schreiben, oder Filmen) auf den Weg.
Hinzu kommt in Zeiten der Globalisierung und dem world wide web, dass geografische Grenzen eine immer unbedeutendere Rolle spielen und somit hiesiges Brauchtum durch Elemente aus anderen Kulturkreisen ergänzt, mit ihnen vermischt werden. Da wird beispielsweise seit Langem vielerorts bei Weihnachtsdekorationen der heimische Esel, als Begleiter des Samichlaus, durch ein Rentier ersetzt.
Tatsache ist, dass im gesamten Alpenraum – über die deutsch/schweizerischen-österreichischen Grenzen hinweg – viele der Bräuche vom (katholischen) Festkalender der Kirche bestimmt sind. Oft noch ergänzt respektive vermischt mit Überbleibseln von Ritualen aus vorchristlicher Zeit, welche die Kirche trotz allen Bemühungen nie ganz zum Verschwinden gebracht hat.
«Es zeigt sich, dass das weite Feld des Aberglaubens, fliessende Grenzen zum kirchlich vermittelten Glauben aufweist». Vieles davon mag für uns Heutige sehr skurril erscheinen, in Zeiten von Blitzableiter, Hagelversicherungen und Kunstdünger. Und viele mögen sich fragen: Was bitte soll denn da noch das Wetterleuten und das Wetteramulett/Wettersegen (Bild), der Feldersegen, das Karfreitagsei, das im Dachstock vor Blitzeinschlag schützen soll?
Diese althergebrachten, von Generation zu Generation tradierten Rituale, öffnen ein Fenster in die Vergangenheit. «Der Blick durch dieses kann beitragen, Verständnis für die Alten und das Alte zu wecken, damit es nicht verloren geht.»
In diesem Sinne und mit einem alten Samichlaus-Sprüchli, wünsche ich euch einen schönen heutigen St. Nikolaustag:
«Sami Niggi, Näggi, hinder em Ofe stegg i, gimer Nuss und Bire, so chumm i wieder füre.» (Wobei, nur mit Nüssen und Birnen, sind wohl Kinder heute kaum mehr hinter dem Ofen hervorzulocken).
Gaby Kistler
Quelle Informationen: «Verschwundene Bräuche – Das Buch der untergegangenen Rituale» von Helga Maria Wolf, dem ich auch die im Beitrag vorkommenden Zitate entnommen habe.