Ackerhummeln – bis im November aktiv

Zum Wochenbeginn zeige ich euch dieses kürzlich aufgenommene Ackerhummeln-Video.

Dass ich so spät im Jahr gleich drei Ackerhummeln (Bombus pascuorum) auf der Kohl-Kratzdistel beobachten konnte, ist nichts Aussergewöhnliches.

Sogar im November noch, können vereinzelte Ackerhummeln beobachtet werden. Meistens handelt es sich dann um überwinternde Jungköniginnen, die auf der Suche nach letzten Nektar- und Pollenquellen sind. Da kommt ihnen so eine einsame Kohl-Kratzdistel auf der Waldlichtung gerade recht.

Ein paar Tage zuvor entdeckte ich auf derselben Kohl-Kratzdistel dieses «pflotschnasse», abgewaschene Kerlchen, die Frisur eng an den Körper «geklebt». Kein Wunder, konnte mir das Insekt niemand bestimmen. Erst als ich nach dem Regen, ein paar Tage später, auf derselben Pflanze gleich drei und dieses Mal trockene Hummelchen beobachtete, war es möglich, sie eindeutig als Ackerhummeln (Bombus pascuorum) zu «identifizieren».

Ackerhummeln zählen unter den Hummeln zu den Staaten bildenden Arten mit bis zu 150 Tieren. Im Herbst ereilt die Arbeiterinnen und Drohnen dasselbe Schicksal, wie zur Zeit die Hornissen in unserem Nest am Schuppen: Sie sterben ab. Die Jungköniginnen jedoch überleben und werden in einem geschützten Unterschlupf überwintern. Im Frühling begründen sie dann wiederum ein neues Volk und wir dürfen uns auf eine neue Generation Ackerhummeln freuen.

Ackerhummeln zählen zu den Generalisten, sind also weder an eine bestimmte Pflanze, noch an einen bestimmten Lebensraum gebunden. So kann man sie in Gärten genauso vorfinden, wie auf Wiesen, wo sie sich an Klee gütlich tun, oder aber wie mein Beispiel zeigt, mitten im Wald, auf einer Lichtung. – Ackerhummeln sind dafür bekannt, dass sie sehr friedlich sind und lassen sich besonders gut in geeigneten Hummelkästen ansiedeln.

Zum Schluss:

Alles Biene oder was?

Hummeln zählen zur Familie der Bienen (Apidae) und: Hummeln gehören zu den wenigen Wildbienenarten die soziale Staaten bilden.

Anders als bei den Honigbienen, wo der ganze Staat überwintert, bilden Hummeln lediglich einjährige Staaten, deren Volk im Herbst – wie vorgängig erwähnt – abstirbt, bis auf die Jungköniginnen.

Nun wünsche ich euch mit den nachfolgenden Worten einen guten Start in die neue Woche!

Gaby Kistler

Viele beklagen, sie säen keine oder nur noch wenige Insekten, doch wundere ich mich manchmal ob solcher Aussagen nicht, wenn ich sehe, wie viele Menschen durch die Natur gehen:

Wald, Wiese und Felder dienen heute vor allem dem Freizeitsport und so joggen oder «rasen» viele auf ihren Bikes in hohem Tempo an allem was da fliegt, brummt, flattert und summt vorbei. Oftmals sind es nur noch Wanderer oder Pilger auf dem Jakobsweg (in meiner Region), die sich mal auf ein schönes Ruhebänkchen setzen, oder im Laufen innehalten, um etwas am Wegrand eingehender zu betrachten und sich daran zu erfreuen. Hündeler kann ich auch nur beschränkt hinzuzählen, da viele von uns den Hundespaziergang oft dazu nutzen, am Handy Telefonate zu erledigen.

Es war eine einsame, letzte Kohl-Kratzdistel, die – ein paar Meter vom Waldweg entfernt – in der Lichtung gestanden hat. Mit einem Seitenblick wurde ich ihrer gewahr und auch dem Treiben das auf ihr stattfand. Natürlich musste ich nachschauen gehen, was da für eine «Party» auf dieser letzten Blüte stattfindet und erlebte eine helle Freude, als ich diese drei pelzigen Insekten entdeckte. Sie waren so vertieft bei ihrer Suche nach Nektar auf dieser letzten Energietankstelle, dass sich mich überhaupt nicht wahrgenommen zu haben schienen.

Viele, wirklich viele Beschwerden – körperlicher und seelischer Art – entstehen auf dem Nährboden von Dauerstress (nach dem Arbeitsplatz- folgt nahtlos noch der Freizeitstress). Dem können wir entgegenwirken, indem wir im Alltag vermehrt innehalten, zwischendurch mal wieder tief durchatmen (vier Sekunden ein- und sechs Sekunden ausatmen), indem wir in die Natur hinausgehen, gehen, das heisst weder rennen noch rasen, sondern einfach gehen und uns überraschen lassen, was wir dabei so alles entdecken: sehend, riechend, fühlend, hörend.

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