Wer solche lustigen Kobolde im Garten beobachten und gleichzeitig etwas Gutes für Insekten tun möchte, der lässt ganz einfach Lauch, Knoblauch oder Zwiebeln in Blüte gehen.
Sie sind unglaubliche Insektenmagnete, es gibt sogar Wildbienenarten, die auf sie spezialisiert und ihr Vorhandensein angewiesen sind.
Heute habe ich am Waldrand den ersten reifen Roten Holunder (Sambucus racemosa) gesehen.
Vielen ist die rote Schwester des Schwarzen Holunders (Sambucus nigra) gänzlich unbekannt. Tatsächlich sieht man dieses heimische Gehölz viel weniger häufig. Bei der Verwendung seiner Beeren muss unbedingt auf einiges geachtet werden.
Ab Ende Juni faszinieren die Glühwürmchen (Lampyridae) mit ihrem magischen Licht als «tierische Sternchen» die Menschen. Da es sich jedoch nicht um Würmer sondern Käfer handelt, müsste man sie korrekterweise als Leuchtkäfer bezeichnen. Der Grosse Leuchtkäfer (Lampyris noctiluca) – auch bekannt als Grosses Johanniswürmchen – zählt in der Schweiz zu den häufigsten der vier vorkommenden Leuchtkäferarten.
Habt ihr gewusst, dass Leuchtkäferlarven der Schrecken der Schnecken sind?
Wer Rosenkäfer beobachten möchte, der sieht sich am besten auf Mädesüssblüten um. Nicht selten tummeln sich diese gleich zu mehreren auf einer Blüte.
Mädesüss (Filipendula ulmaria) blüht von Juni bis August, oft an feuchten Standorten. In meinem Garten hat es sich in den letzten Jahrzehnten stark vermehrt und wächst mittlerweile problemlos auch an trockenen Standorten. Insbesondere in der Dämmerung verströmen die Blüten einen intensiven honig- bis mandelartigen Geruch.
Mädesüss ist aufgrund seiner Inhaltsstoffe ein natürliches Aspirin.
Wer von euch in den Sommerferien die angenehme Frische des Hochgebirges aufsucht, wird ihr vielleicht begegnen, der Arve, «Königin der Alpen«, auch bekannt als Zirbelkiefer oder Zirbe (Pinus cembra).
Der wunderschöne Hochgebirgs-Nadelbaum ist äusserst zäh und kann sehr alt werden, bis zu 1000 Jahre. Da ist die abgebildete Zirbe, mit ca. 290 Jahren, geradezu jung. Sie stand hier bereits zur Zeit der Thronbesteigung Kaiserin Maria Theresias im Jahre 1740! Darauf weist ein Schild hin; ich fotografierte sie in den Tiroler Alpen.
Er kann sich ganz schön festkrallen, sei es auf den Händen oder in den Haaren, der Junikäfer.
In der Fachsprache wird die Blatthornkäferart, die etwas kleiner als der Maikäfer ist, als Gerippter Brachkäfer (Amphimallon solstitiale) bezeichnet.
Sobald die ersten warmen Abende im Juni da sind, schwärmen die Junikäfer in grosser Zahl, wobei sie sich beeilen müssen: Paarung und Eiablage erfolgen nur an wenigen Abenden. Auch die Käfer selbst leben nur wenige Tage.
Ihre gesamte Entwicklungsdauer beträgt 2 – 3 Jahre. Während die Larven im Boden leben und sich von Wurzeln ernähren, fressen die erwachsenen Käfer Blätter. Nur bei Massenaufkommen können sie unter Umständen Schäden an Laubbäumen verursachen.
Bereits als Kind war es stets interessant zu beobachten, wie die Käfer in der Dämmerung alle wie auf ein geheimes Kommando, stets zur selben Zeit, aus dem Rasen hervorgekrochen kamen und laut surrend herumschwirrten.
Einmal musste an einem warmen Juniabend sogar ein sommerliches Jodel-Ständchen unterbrochen werden, da mehreren Sängerinnen und Sängern beinahe Käfer in die weit aufgesperrten Mäuler geflogen wären.
Vielen Menschen behagt es nicht, wenn die laut surrenden, grossen Brummer sie auf dem Abendspaziergang regelrecht zu verfolgen scheinen und nicht selten direkt anfliegen. Dabei geht es nie um einen bewussten «Angriff» des Junikäfers, sondern der Grund liegt ganz einfach bei seinem ungeschickten Flugverhalten. Die ca. 15 mm grossen Käfer orientieren sich in den zunehmend dunkler werdenden Abendstunden am Horizont und peilen schlicht alles an, was sich davor abhebt und als Laubbaum und somit als Futterquelle erweisen könnte; mitunter eben auch Menschen, die als dunkel aufragende Silhouette am Abendhorizont erscheinen. Kommt noch der starke Drang zur Paarung hinzu und die verzweifelte Suche nach potentiellen geeigneten Partnern, denn wie bereits erwähnt, ist dabei höchste Eile geboten.
Es gibt also verschiedene Gründe, warum die Junikäfer halt manchmal bei ihren abendlichen Flugstunden auch «fadegrad» in Menschen fliegen. Mit Sicherheit aber geht von ihnen absolut keine Gefahr aus, denn sie stechen nicht. Unangenehm ist es höchstens, sie aus langen, offenen Haaren zu klauben. Ich spreche aus langjähriger Erfahrung.
Jetzt stellt sich wieder die Frage: Skabiose oder doch Witwenblume?
Anhand einiger Merkmale lassen sich die beiden recht gut voneinander unterscheiden: Die hier abgebildete Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) und die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis).
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