Sie leuchten wieder, die Kerzen der Nacht

Seit 1620 wächst die Nachtkerze (Oenothera) in Mitteleuropa, da sie demnach nach 1500 zu uns gekommen ist, gilt sie als Neophyt, zu Deutsch «Neue Pflanze». Es gibt wohl nur Wenige, die sich nicht an dieser grossen Heilpflanze erfreuen. Wie übrigens auch bereits unsere Vorfahren, welche die «Schinkenwurz», wie die Nachtkerze auch genannt wird, zudem auch in der Küche sehr geschätzt haben.

Wahrlich prächtig: die Pracht-Nelke

Wie dankbar bin ich dem Gartenfreund, der mir vor wenigen Jahren ein Töpfchen mit einer Pracht-Nelke (Dianthus superbus) geschenkt hat. Ihre rosa-lila farbigen, ausgefransten Federblüten sind wahrlich prächtig und duften besonders nachts wunderbar nach Vanille!

Die heimische, immergrüne und winterharte Pracht-Nelke ist nicht nur an ihren Naturstandorten eine Augenweide, sondern macht sich auch im Garten gut.

Zeit Johannisöl anzusetzen

«Johanni» (24. Juni) ist schon wieder eine Weile vorbei und wer für sich Rotes Gold, das altbewährte Johannisöl ansetzen möchte, muss jetzt die Blüten des Echten Johanniskrauts (Hypericum perforatum) zupfen und in Öl einlegen.

Aber Achtung, nur das Echte Johanniskraut ist heilkräftig, wir können es gut an einigen Merkmalen erkennen.

Das Orangerote Habichtskraut

Schon so lange hätte ich mir gewünscht, das Orangerote Habichtskraut (Hieracium aurantiacum) findet den Weg in meinen Garten. Vergeblich. Nun habe ich mir eine Pflanze gekauft und hoffe, dass sie sich bei mir wohlfühlt und vermehrt.

Die winterharte, mehrjährige, heimische Wildstaude ist in Gärten vielseitig einsetzbar und erfreut auch die Insektenwelt.

Es surrt wieder am Abend, die Junikäfer schwärmen aus

Es gibt Naturereignisse, nach denen könnte man die Uhr stellen. Zur Zeit ist es das allabendliche Ausschwärmen der zahlreichen, laut surrenden Junikäfer (Amphimallon solstitiale).

Sie ähneln dem Maikäfer, trotzdem gibt es einige Unterscheidungsmerkmale.

Storch erbeutet grosse Wühlmaus

Diese Woche traute ich meinen Augen kaum, als ich zum Küchenfenster rausschaute: Da hatte doch ein Storch soeben eine grosse Wühlmaus erbeutet.

Sie ist nicht für ihn bestimmt, sondern für seinen hungrigen Nachwuchs im Horst. Die benötigen nämlich ganz schön viel Futter pro Tag.

Natürliche Mittel zur Schneckenabwehr

Was für ein Segen, der Regen kam über Nacht, in grosser Menge und «zahm», so, dass der ausgetrocknete Boden vermochte ihn aufzunehmen.

Mit der Feuchtigkeit kamen auch die Schnecken zurück. Hier mache ich euch auf den Videoclip aufmerksam, den Danielle Vorburger mit mir über einen Feldversuch mit Schnecken realisiert hat. Wir testeten, welche Hausmittel bei der Abwehr am besten abschneiden. Der Testsieger hat uns dann doch überrascht.

Sonnwende 2023 im Garten

Ob im kultivierten oder im «wilden» Teil des Gartens: Um die Sommersonnwende 2023 gedeiht es zu meiner vollsten Zufriedenheit. Dafür bin ich sehr dankbar. Heute konnte ich die Winterknoblauchernte einfahren und auch sonst gab es noch so einiges vor dem aufziehenden Unwetter zu erledigen.

Man findet sich wieder unter Linden

Gestern sass ich auf diesem Bänklein unter einer riesigen, sehr alten Linde und durfte auf meine Anfrage hin Lindenblüten zupfen.

Lange bevor ich die Linde erreicht hatte, umwehten mich lieblich-süsse Duftschwaden und ich konnte bereits von Weitem das laute Summen von unzähligen Bienen im Baum hören. Es heisst, der aus Lindenblüten gewonnene Honig zähle zu den besten.

Trockenheit – welche Pflanzen kommen damit klar und was machen mit dem Rasen?

Die sommerliche Hitze und Trockenheit hält an und an sonnigen Hanglagen zeigt sich, welche Pflanzen dank tiefreichender Wurzeln keine Probleme damit haben.

Da sind die Gräser schon empfindlicher, doch auch sie halten so einiges aus und regenerieren sich meistens auch ohne Bewässerung wieder von alleine.

An diesem sonnigen Südhang gleich neben meinem Daheim, sieht man, dass beispielsweise der Wiesensalbei, der Hornklee und die Acker-Witwenblumen (ihre sattgrünen Blätter sind oberhalb des Hornklees zu sehen), noch keine Probleme mit dem ausbleibenden Regen haben. Zu den Pflanzen, die mit Trockenheit gut umgehen können, gehören beispielsweise auch das Wiesenlabkraut, das Ferkelkraut, Löwenzahn, sowie auf den Wegen die Knöteriche und Wegericharten. Ihnen allen ist gemein, dass sie tiefreichende, lange Wurzeln haben, die selbst jetzt noch an Feuchtigkeit gelangen.

Wir haben seit 60 Jahren zusätzlich zu den Magerwiesen auch einen Naturrasen, das heisst: Dieser Rasen wurde noch nie vertikutiert, gedüngt, gewässert, und schon gar nicht mit irgendwelchen Herbiziden oder Pestiziden «behandelt». Es handelt sich bei ihm eigentlich lediglich um eine kurz gehaltene Wiese, damit man sich auf ihr aufhalten und sie gut betreten kann. Im Lauf der Jahre hat sich ein richtig schöner Kräuterrasen entwickelt, auf dem sich von allein eine grosse Vielfalt an Pflanzen eingefunden hat: mehrere Kleearten, Braunelle, Frauenmantel, Habichtskräuter, Wegericharten und vieles mehr.

Dieses Bild zeigt unseren «Rasen» am 30. August 2022 und das folgende, untenstehende, am 10. September. Wir haben ihn zu keinem Zeitpunkt auch nur mit einem Tropfen bewässert und er war so dürr, dass es geraschelt hat, wenn man über das komplett ausgetrocknete Gras gelaufen ist. Einige von euch nennen ihn in so einem Zustand: «Knusperrasen». Aber er hat sich erholt, sobald später dann irgendwann der langersehnte Regen eingetroffen ist. Ohne, dass eine Neuaussaat nötig gewesen wäre, ist er wieder schön grün geworden.

Dieses Bild nun stammt also von derselben Stelle, am 10. September 2022. Unglaublich wie die Natur sich regenerieren kann, auch ohne unsere Hilfe. Wir sollten da viel mehr Vertrauen in sie haben. Sie hat eine ungeheuer grosse Regenerationskraft, ist auch fähig zur Anpassung.

Wie war das doch schon wieder mit dem im Jahr 1864 durch den britischen Sozialphilosophen Herbert Spencer geprägten Ausdruck «Survival of the Fittest»? Er bedeutet im Sinne der darwinschen Evolutionstheorie das Überleben der am besten angepassten Individuen.

Leider wird dieser Ausdruck oft falsch gedeutet, und zwar Fittest im Sinne von der Stärkste, doch auch auf plantet-wissen.de steht ganz klar: «Einige Individuen sind dadurch besser an ihre Umwelt angepasst als andere, sie überleben und können sich vermehren. So setzen sich ganz automatisch die vorteilhaften Merkmale durch. Darwin nennt dies «Survival of the Fittest». Damit meint er «der am besten Angepasste überlebt» und nicht etwa «der Stärkste».

Die Natur ist stets im Wandel, nichts steht still, es ist ein ständiges Werden und Vergehen, Kommen und Gehen und so werden es auch Neophyten wie die – auch in naturnahen Gärten sehr beliebte – Nachtkerze (Oenothera biennis) sein, die mit ihren tiefreichenden, langen Pfahlwurzeln mit den zunehmend trockeneren Sommern sehr gut zurecht kommen.

Es ist auch nicht verwunderlich, dass gerade auch der Wiesensalbei mit dem wärmer werdenden Klima sehr gut zurechtkommt: Er gilt zwar mittlerweile als einheimisch, stammt jedoch ursprünglich aus dem Mittelmeerraum.