Auf einem Spaziergang Ende Mai

Nicht nur den extravaganten Fruchtstand der Vierblättrigen Einbeere (Paris quadrifolia) kann man zur Zeit am Wegesrand entdecken. Es gibt noch so manch anderes zu bestaunen, wie beispielsweise die letzte blühende Vielblütige Weisswurz.

Backe, backe Holunderküchle

Landauf landab verzieren nun die blühenden Holunderbüsche Haus und Hof. Kaum ein Busch spielt bereits seit den alten Griechen und Römern eine so grosse Rolle in Glauben und Volksbrauchtum, Heilkunde und Küche wie der Schwarze Holder (Sambucus nigra).

Schwarzwurzeln – nicht nur als Gemüse ein Gewinn im Garten

Per Zufall entdeckt ich vor zwei Jahren, wie wunderschön die Schwarzwurzeln blühen. Ihre Blüten duften wunderbar nach Schokolade, so, dass ich am liebsten nur noch dastehen und tief einatmen würde. Aber auch die Insekten sind sehr angetan von ihnen.

Das grosse Geheimnis der Heckenrose

Die Wildrose Rosa canina hat viele Namen: Hundsrose, Hagrose, Heckenrose und fehlte im Mittelalter in keinem Bauern- oder Klostergarten.

Genauso wie ihre edlen Verwandten, die Ramblerrosen, klettert auch die Wildrose gerne entlang von Bäumen, bis in die Wipfel hinauf. Zur Zeit fallen bei uns ihre mehrere Meter langen Zweige mit zahlreichen Blüten geschmückt über das dunkelgrüne Nadelkleid der Eibe.

Die Heckenrose hegt übrigens ein ganz spannendes Geheimnis, das der «fünf Brüder».

Entdeckungen im kühlen Wald

Gestern konnte man bei uns bereits frühsommerliche 27° messen. Da ist es am Schönsten am Wasser, oder aber natürlich im Wald.

Von da habe ich euch etwas mitgebracht und zwar den Hain-Gilbweiderich (Lysimachia nemorum) und die multifunktionalen Blätter der Weissen Pestwurz (Petasites albus). Letztere waren uns Menschen schon immer behilflich, sei es im Kampf gegen einen Sonnenstich, eine Regendusche oder unliebsame Überraschungen auf einer Wanderung.

Fieberklee – kaum einer blüht schöner am Wasser

Der Fieberklee (Menyanthes trifoliata) ist zur Zeit eine Zierde in jedem stehenden Gewässer.

Seine schneeweissen, zierlich gefransten Blüten sind einfach wunderschön und einmalig in dieser Art. Unter der Wasseroberfläche erreicht sein dicker, kriechender Wurzelstock eine stolze Länge von bis zu drei Metern.

Auch als Heilpflanze spielte der Bitterklee, wie er auch genannt wird, schon immer eine grosse Rolle.

Die Echte Nelkenwurz – einst hoch geschätzte Heilpflanze

Selten bekommt die Echte Nelkenwurz (Geum urbanum) so viel Aufmerksamkeit, wie auf unserem Vorplatz. In der Regel übersieht man die unauffällige Pflanze schnell einmal.

Spätestens jedoch wenn sich ihre, mit Widerhaken versehenen Klettenfrüchtchen in den Pelzen unserer Haustiere verfangen, werden wir auf sie aufmerksam.

Dabei war sie, die heute eher als lästiges Unkraut wahrgenommen wird, einst eine grossartige Heilpflanze und Bestandteil von feinen Kräuterlikören.

Die Renaissance der Aurikel

Lange gerieten sie in Vergessenheit, nun erinnert man sich dieses Gartenklassikers wieder: Die Aurikel erleben zur Zeit grad eine Renaissance.

Die erste Gartenaurikel ist eine natürlich entstandene Kreuzung der gelben Alpenaurikel (Primula auricula) mit der rosa blühenden Primel.

Unterdessen gibt es die winterharte Gartenaurikel mit den samtweichen Blütenblättern in zahlreichen Farbvariationen. Sehr dekorativ sind auch ihre immergrünen Blätter, die selbst im Winter noch gut aussehen.

Die Ebereschen blühen und lassen auf einen reichen Beerenherbst hoffen

Nicht nur im Herbst, mit ihren rotbraunen bis blutroten Blättern und den korallenroten Früchten ist sie eine Zier, auch jetzt, im Frühsommer, erfreut die Eberesche (Sorbus aucuparia) mit den prächtigen weissen Doldenblüten. Ihren wunderbar feinen Duft kann ich bereits in vielen Metern Entfernung riechen.

Letzten Herbst gab es leider keine Beeren. Zuerst kam der späte Frost, dann der Hagel und danach der endlose Regen. Schlecht für die Blüten. Doch dieses Jahr dürfen die Vögel wohl auf reichlich Vogelbeeren hoffen.

Absoluter Spätzünder: Der Nussbaum

Während alle anderen Laubbäume bereits im schönsten Blätterkleid dastehen, beginnt er erst zögerlich seine zu Beginn rötlich gefärbten Blätter auszutreiben: Der (Wal-)Nussbaum, Juglans regia.

Gut sichtbar sind bereits die langen grossen männlichen Kätzchen. Weit unscheinbarer hingegen die weiblichen Blüten. Da der Nussbaum einhäusig ist, befinden sie sich ebenfalls auf demselben Baum.

Dass der Nussbaum so spät dran ist, kommt ihm zu Gute, denn wäre er früher dran, wäre das fatal für ihn.